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Beim Maestro

Es heißt ständig, dass Schreiben eine einsame Angelegenheit sei. Das ist wohl richtig so, ich habe die Stunden nicht gezählt, an denen ich alleine vor dem Computer gesessen bin und nach den richtigen Formulierungen gerungen habe.

 

Auch die Recherche-Arbeiten können dank des Internets bequem von zu Hause aus realisiert werden. Doch es gibt Fakten und Umstände, bei denen man auch im World Wide Web an seine Grenzen stößt.

 

Da der Protagonist meines Romans ein Dirigent ist, brauchte ich enorm viele Informationen über die Arbeit eines solchen Künstlers, seinen Werdegang, die damit verbundenen Schwierigkeiten und die Probleme in seinem Alltag. Gewiss kann man viele von diesen Fragen damit beantworten, dass man Biografien über große Dirigenten liest und eben im Internet gezielt googelt.

 

Aber die besten Erfahrungen und Erlebnisse kriegt man natürlich von einem Dirigenten selber.

Ich brauchte enorm viel Mut, im März des vergangenen Jahres in der Pause eines Konzerts in Kultur Casino Bern den Chefdirigenten Mario Venzago anzusprechen und ihm mein Bedürfnis zu schildern.

 

Mario Venzago ist ein weltweit gefragter Dirigent, der einige der renommiertesten Orchester auf dem ganzen Erdball geleitet hat. Er war sofort neugierig, als ich ihm von meinem Romanprojekt erzählt habe und versicherte mir seine Unterstützung.

 

So setzten wir uns kurz darauf für zwei Stunden in der Bellevue-Bar zusammen, und ich konnte meinen Wissensdurst stillen. Mit viel Geduld hat Mario mir meine Fragen beantwortet und die eine oder andere Anekdote zum Besten gegeben, die schließlich in meiner Geschichte verwendet worden ist.

 Das ist keine Selbstverständlichkeit, hat er doch stets eine volle Agenda und ist mit Arbeit überhäuft.

 Ich durfte ihm auch Auszüge aus meinem Manuskript zum Lesen geben, denen er sich angenommen und mich mit teils kritischen Rückmeldungen, aber stets positivem Zuspruch zum Weiterschreiben animiert hat.

 

Ohne diese großen Motivationsspritzen wäre ich momentan wohl nicht dort, wo ich mich heute befinde, nämlich kurz vor Abschluss meiner Schreibarbeit.

 Aus diesem Grund habe ich den Roman auch ihm und dem Berner Symphonie-Orchester gewidmet.

 

Vielen Dank, Mario, für alles!

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